Montag, 4. Februar 2013

'artgerechtes behandelt werden' Teil 12: Das Seminar (ein Positivbeispiel)

Dass natürlich nicht alle Seminare so ablaufen wie das, das ich vergangene Woche beschrieben habe und man als Student nicht vollständig dem Willen und Zeitmanagement des Dozenten ausgesetzt ist, soll folgendes Beispiel veranschaulichen:
Als ich den Seminarraum betrete, steht der Dozent bereits vorne am Pult, liest sich seine Aufschriebe durch und startet die Power-Point-Präsentation. Wir fangen pünktlich um 10:00 Uhr an und besprechen den Ablauf des Semesters. Die heutige Sitzung ist für Organisatorisches gedacht. Wir gehen Schritt für Schritt den Semesterplan durch und können Fragen stellen. Ich bin begeistert, denn dadurch, dass man sieht, dass der Dozent einen konkreten Plan hat, den er einhalten möchte, ist man selbst gleich viel motivierter und nimmt sowohl die Themen des Seminars als auch den Dozenten gleich viel ernster. Auch finde ich es immer gut wenn in der letzten Sitzung Platz für eine „Schlussdiskussion“ ist, denn es zeigt, dass man Kritik anbringen und Fragen, die einem nicht sofort einfallen, auch erst am Ende des Semesters stellen kann. Auch werden wir gefragt, ob wir selbst konkrete Anregungen und Themenvorschläge haben, die wir gerne im Laufe des Semesters behandeln möchten. Einige melden sich und so schauen wir, wie und wann sich die Vorschläge am Besten mit in den Plan integrieren lassen (ohne jedoch dadurch den ganzen Plan zu verschieben!).
Anschließend legen wir den Klausurtermin fest und es wird ein Abgabetermin für die Hausarbeit vereinbart.
Im Laufe des Semesters halten wir uns an den vogegebenen Plan und werden pünktlich zum Ende der Sitzung mit dem jeweiligen Thema fertig, ohne dass ich das Gefühl habe, dass wir aus zeitlichen Gründen die Sitzung abbrechen müssen. Es bleibt stets genügend Zeit für Fragen und Beispiele, die das Thema veranschaulichen sollen.
Doch neben der Tatsache, dass wir uns an den Semesterplan gehalten haben, finde ich es besonders bemerkenswert, dass während des ganzen Semesters ein „Miteinander“ dominierte und man nicht das Gefühl hatte, sich den Vorstellungen des Dozenten unterwerfen zu müssen, sondern stets Kritik anbringen konnte. Dies zeigt mir auch, dass der Unterrichtende selbst noch Gefallen an seinem Thema findet und für Neuerungen offen ist. Denn es gibt nichts Langweiligeres als Dozenten, die ein und dieselbe Veranstaltung Jahr für Jahr wiedergeben und davon schon selbst völlig entnervt sind. Denn egal wie interessant das Thema ist, wenn das „Zwischenmenschliche“ nicht passt und man gar nicht aufeinander eingeht, wird man nie Gefallen an der Veranstaltung finden. Im Umkehrschluss trifft dies natürlich ebenso zu. Das fadeste Thema kann Freude machen, wenn die Chemie zwischen den Studenten und dem Dozenten stimmt. Und in meinem Fall traf dies genau zu. Das Thema war nicht unbedingt das Spannendste, aber sowohl die Strukturierung und Offenheit für Themenvorschläge, als auch das „Miteinander“ und die freundliche Atmosphäre, haben ein spannnendes Seminar daraus gemacht.

artgerechtes behandelt werden

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